Beim Wollekauf Farbpartie beachten

Wichtig beim Kauf Ihrer Wolle ist, dass Sie auf die gleiche Farbpartie achten. Die Partienummer bezeichnet das Farbbad, in dem eine bestimmte Garnmenge gefärbt wurde. Daher ist es wichtig, bei einem Strickteil nur Garne einer Farbpartie zu verwenden. Die Farbe kann von Partie zu Partie leicht unterschiedlich ausfallen. Das ist möglicherweise sichtbar, wenn man z.B. ein Rückenteil eines Pullovers mit Garn aus verschiedenen Farbpartien verwendet.

Wenn man unterschiedliche Partien von einer Farbe hat, muss man trotzdem nicht darauf verzichten, sie in einem Strickstück zu verarbeiten. Man kann z.B. die Ärmel eines Pullovers mit der einen Partie, das Vorder- und/oder Rückenteil mit der anderen Partie arbeiten. Es fällt dann nicht so auf, wie wenn man verschiedene Partien in einem Strickteil verarbeitet.

Bedeutung der Garnzusammenstellung

Am einfachsten und erfolgreichsten sind Garne mit Schafwolle. Bei der Wolle ist jede einzelne Faser leicht gekräuselt, was dem Garn Elastizität und Spannkraft verleiht. Garne mit Wolle dehnen sich und kehren dann wieder zur ursprünglichen Länge zurück. Andere Fasern haben diese Eigenschaften nicht und lassen sich oft schwieriger verarbeiten. Kleidungsstücke aus diesen Fasern verlieren auch leicht die Form. Dies gilt z.B. für tierische Fasern ohne diesen Kräuselfaktor, wie Mohair, Angora, Alpaka und auch für Wolle einiger Schafrassen. Auch Baumwolle, Leinen, Viskose und Seide haben diese Eigenschaften.

Bei synthetischen Fasern, wie z.B. Polyacryl oder Polyester liegen die Eigenschaften dazwischen. Sie werden leicht dehnbar produziert. Wolle hat allerdings zusätzliche Vorzüge. Sie ist weniger dicht als andere Fasern. Jedes einzelne Haar schließt unter seiner schuppenförmigen Oberfläche Luft ein. Dadurch isoliert Wolle auch in feuchtem Zustand gegen Kälte. Andere Fasern sind schwerer als Wolle und können deshalb auch leichter ausleiern als Wolle.

Häufig bestehen Garne aus einer Mischung verschiedener Fasern und können so die unterschiedlichen Vorzüge vereinigen.

Stricken Standardstrickmuster

Maschen stricken wie sie erscheinen
Diese Anweisung in vielen Strickschriften kann sehr verwirrend wirken, denn eine rechte Masche erscheint auf der Arbeitsrückseite als linke Masche und umgekehrt. Es geht immer darum, welche Maschenart Sie beim Stricken der jeweiligen Reihe vor Augen haben. Wenn Sie eine rechte Masche sehen, stricken Sie rechts und umgekehrt genauso. Steht in der Anleigung, dass Sie die linken Maschen rechts und die rechten Maschen links abstricken sollen, arbeiten Sie jede Masche genau anders, als sie vor Ihnen erscheint.

Kraus Rechts
Jede Reihe rechte Maschen stricken. Bei Rundstricknadeln: 1 Runde rechte Maschen, 1 Runde linke Maschen im Wechsel stricken. Das ergibt ein doppelseitig verwendbares Strickteil mit horizontalen Krausrippen, rollt sich nicht ein.

Glatt Rechts
Hinreihen rechts stricken, Rückreihen links stricken. Bei Rundstricknadeln: Jede Runde rechts stricken. Glattes Maschenbild auf der rechten, körniges auf der linken Seite der Arbeit. Strickteil rollt sich ein.

Rippenmuster
Eine Masche rechts, eine Masche links im Wechsel stricken, bis zum Ende der Reihe. In der nächsten Reihe die Maschen stricken, wie sie erscheinen.
Bei Rundstricknadeln: 1 Masche rechts, eine Masche links stricken. In jeder Runde die Maschen stricken wie sie erscheinen.

Breites Rippenmuster
Zwei Maschen rechts, zwei Maschen links im Wechsel stricken, alles weitere wie vor.

Beim Rippenmuster handelt es sich um doppelseitig verwendbares Gestrick mit vertikalen Rippen, dehnbar und elastisch, rollt sich nicht ein. Wird häufig für Ränder benutzt.

Verarbeiten von aufgezogener Wolle

Aufgezogene Wolle lässt sich nur schlecht verarbeiten, bzw. sieht unbehandelt nicht besonders schön aus. Um die Wolle wieder glatt und wie fast neu zu bekommen, nehmen Sie ein Holzbrett oder einen anderen Gegenstand und wickeln Sie die Wolle ganz stramm darüber. Zwischendurch nehmen Sie eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche und besprühen die Wolle damit. Die Wolle sollte komplett . Am Ende trocknen Sie die Wolle und wickeln sie wieder auf normale Knäuel. So bekommen Sie wieder eine glatte Wolle, die sich dann wie Neuware verarbeiten lässt.

Meine Mutter kreierte auf  diese Art Kinderpullover. Waren diese zu klein, wurden sie aufgezogen und unter Zugabe neuer Farben entstanden hübsche neue Kreationen. Teilweise kamen dabei mit Hilfe der Hebemaschentechnik tolle Muster und ganz neue Pullover zustande. Auch kann man mit Hilfe von Patchwork-Arbeiten so Reste mit verarbeiten.